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Der unsichtbare Käfig: Wie destruktive Glaubenssätze unser Leben lenken – und wie wir sie sprengen können

Aktualisiert: 29. Dez. 2024



Lisa sitzt in einem Meeting, ihre Kollegen diskutieren lebhaft über neue Projekte. Obwohl sie eine grossartige Idee hat, schweigt sie. „Es ist besser, nichts zu sagen“, denkt sie, „am Ende blamiere ich mich.“ Dieser Gedanke begleitet sie schon seit ihrer Schulzeit, als ein Lehrer ihre Antwort vor der Klasse lächerlich machte. Seitdem glaubt Lisa, sie sei nicht klug genug, um in wichtigen Gesprächen mitzuhalten. Was sie nicht bemerkt: Dieser Gedanke ist ein Glaubenssatz – einer, der sie in ihrem Alltag unsichtbar einschränkt.


Jeder von uns trägt sie mit sich: Gedanken und Überzeugungen, die unser Leben formen. Manche davon sind kraftvoll und befähigend, andere jedoch wirken wie unsichtbare Käfige, die uns daran hindern, unser volles Potenzial zu entfalten. Diese destruktiven Glaubenssätze – oft unbewusst – können unser Denken, Fühlen und Handeln massiv beeinflussen. Doch es gibt Wege, sie zu erkennen und zu überwinden.

 

Was sind Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen oder die Welt haben. Sie entwickeln sich meist in der Kindheit und basieren auf Erfahrungen, sozialen Einflüssen oder kulturellen Prägungen. Manche Glaubenssätze sind hilfreich (positiv), wie etwa: „Ich kann das schaffen.“ Andere können uns jedoch begrenzen (negative), wie Lisas Überzeugung, dass ihre Ideen nicht gut genug sind.


Diese Überzeugungen sind oft so selbstverständlich für uns, dass wir sie selten hinterfragen. Doch sie beeinflussen unser Denken, unsere Entscheidungen und sogar unsere Emotionen – oft auf unbewusste Weise.

 

Positive vs. destruktive Glaubenssätze

Positive Glaubenssätze

Positive Glaubenssätze wirken wie eine innere Stütze. Sie geben uns Vertrauen und Orientierung. Beispiele:

  • „Ich kann Herausforderungen meistern.“

  • „Menschen sind grundsätzlich hilfsbereit.“

  • „Fehler sind Chancen, um zu lernen.“


Diese Überzeugungen fördern unser Selbstbewusstsein, unsere Resilienz und unsere Offenheit für neue Erfahrungen.

 

Destruktive Glaubenssätze

Destruktive Glaubenssätze hingegen schränken uns ein und verstärken Zweifel sowie Ängste. Beispiele:

  • „Ich bin nicht gut genug.“

  • „Andere werden mich sowieso ablehnen.“

  • „Ich muss perfekt sein, um geliebt zu werden.“


Sie wirken wie ein innerer Kritiker, der uns davon abhält, unser Potenzial zu entfalten. Sie können uns daran hindern, Chancen zu ergreifen, gesunde Beziehungen einzugehen oder mutige Entscheidungen zu treffen.

 

Die Auswirkungen von Glaubenssätzen auf unser Leben

1. Unsere Wahrnehmung

Glaubenssätze beeinflussen, wie wir die Welt sehen. Wenn wir glauben, dass wir ständig scheitern werden, nehmen wir vor allem die Situationen wahr, die diese Überzeugung bestätigen. Unser Gehirn filtert Informationen entsprechend unserer Überzeugungen – ein psychologisches Phänomen, das als „selektive Wahrnehmung“ bekannt ist.


2. Unsere Entscheidungen

Ein destruktiver Glaubenssatz kann uns daran hindern, Chancen wahrzunehmen. Jemand, der überzeugt ist, „Ich bin nicht gut genug für diese Position“, bewirbt sich vielleicht nie auf seinen Traumjob. Die Angst vor Bestätigung des negativen Glaubens lähmt und wir sabotieren uns selbst.


3. Unsere Psyche

Langfristig können destruktive Glaubenssätze unser Selbstwertgefühl untergraben und zu psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depressionen beitragen. Positive Glaubenssätze hingegen fördern innere Stabilität und Zufriedenheit.


4. Unsere Beziehungen

Glaubenssätze beeinflussen, wie wir mit anderen umgehen. Wer etwa glaubt, „Man kann niemandem vertrauen“, bleibt vielleicht emotional distanziert und baut selten tiefgehende Verbindungen auf.

 

Wie wir Glaubenssätze verändern können

Die gute Nachricht: Glaubenssätze sind nicht in Stein gemeisselt. Sie können hinterfragt und umgestaltet werden. Der Prozess ist zwar nicht immer einfach, aber er ist es wert.

1. Bewusst werden

2. Hinterfragen

3. Reframing

4. Neue Erfahrungen suchen

5. Unterstützung suchen


Wenn wir destruktive Glaubenssätze loslassen, öffnen sich neue Möglichkeiten. Wir beginnen, uns selbst zu vertrauen, Risiken einzugehen und unser Leben authentisch zu leben.

 

Die Macht der inneren Überzeugungen

Glaubenssätze sind wie die Linse, durch die wir unser Leben betrachten. Während positive Überzeugungen uns stärken, können destruktive uns in einem unsichtbaren Käfig halten. Doch dieser Käfig ist nicht unüberwindbar.

Indem wir uns unserer Glaubenssätze bewusst werden, sie hinterfragen und aktiv daran arbeiten, können wir unsere Perspektive verändern – und damit unser Leben. Denn die Geschichte, die wir uns selbst erzählen, bestimmt, wie wir die Welt erleben.

Vielleicht ist heute der perfekte Moment, um einen ersten Schritt zu wagen: Welche Geschichte erzählst du dir – und wie möchtest du sie umschreiben?


Möchtest du an deinen Glaubenssätzen arbeiten? Dann komm in meinen Workshop zum Thema. Mehr dazu.




 

 
 
 

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